Freitag, 29. Juni 2012

WEST COAST TRAIL

Das Pünktchen auf dem "i" , das Gelbe vom Ei, die Kirsche auf der Torte oder einfach 'Das Beste zum Schluss'.

Um mein ganzen gesammeltes Wissen vom fischen, camping, smalltalks und natürlich von Netz Natur nocheinmal anwenden zu können, unterzog ich mir eine letzte Prüfung. WEST COAST TRAIL.
Der WCT ist ein Weg der sich an der Westküste Canadas entlang schlängelt.
Vor 20 Jahren wurde er frisch repariert und auf Hochform gebracht. Der grösste Teil bestand damals aus Holzstägen.Dies tut er heute noch, allerdings sind diese Holzbretter morsch, im schlamm ersoffen oder gar von Bäumen zertrümmert worden.
Das macht den WCT zudem was er heute ist. Hart, unberechenbar, gefährlich.

Bevor man mit einem kleinen Boot auf den Trail gefahren wird, muss man an einer Info teilnehmen. Vorsicht vor Bären, Cougar und der Flut wird verlangt. Voller Stolz wurde auch die Anzahl der Evakuirten, an einer wöchentlich aktualisierten Tafel, aufgezeigt. 24 seit Mai.

Tag 1:
Voller stolz startete Mellina und ich mit unseren Rucksäcken unser Trail.
Der Anfang war steil und immer wieder mit Holztreppen gespickt. 5h durchmarschiert 4km zurück gelegt. Schnell merkte ich, die 75 Kilometerchen sind Luftlinie gemessen.
Erster Campground erreicht schlugen wir auch bereits das zelt auf. In einer Höhle fanden Schutz vom Regen und einen Platz für ein aufwärmendes Feuer.

Tag 2:
Morgens um 8:30, die Ebbe kehrte ein und wir liefen los! Schwemmholz und grosse Steine machten den Weg trotz Ebbe schwer zu passieren. Schnell merkten wir das sich die Wanderstöcke auch als sehr gute Balacestöcke eignen.
Mitlereweile haben wir uns an Jamie und Taylor, canadische Geschwister, angeschlossen. Die lustigen Gespräche lenkten vom laufen ab.
Camp erreicht, wale watching betrieben, gegessen, geschlafen, schlecht geschlafen.

Tag 3:
Der Küstensektor ist vorbei, zurück in den Wald. Aber Anstatt Waldwege waren da Knietiefe Schlammpfützen.

Nach 7h marsch und weiteren "7km" entschlossen wir gleich noch ein Teilstück zu verspeisen. Nach weiteren 5km und wieder 5h erreichten wir endlich den langersehnten Campground.

Tag 4:
Da wir am Vortag 12h gelaufen sind waren wir sehr gut in der Zeit, wir fingen an die Landschaften zu geniesen die Wale zu zählen und mehr an Essen zu denken.

Tag 5. Unsere Gruppe, welche wir liebevoll Canitzerland nannten, erweiterte sich noch mit 3 Canadier, Liam, Lindsey und Dan.
Überglücklich und ohne Energiereserven erreichten wir das Ziel wo ein Bus uns nach 6h Fahrt sicher in Victoria absetzte!

Thanks Mel, it was great!!!







Ende Gut Alles Gut

Es war eine schöne Zeit mit Chräpfli #2. Wir haben viel zusammen gelacht, erlebt, zusammen gesungen, getanzt und zusammen die Nächte verbracht!

Nun fährt es zurück in die Staaten zusammen mit Peter Frank (Wanz).

Vielen Dank für die schöne Zeit mit dir!


Unwichtige Randnotizen:

Während meinem 4 monatigem Reisen habe ich (Diese Informationen sind ohne Gewähr):

-23'000 Kilometer zurückgelegt
-1800L Benzin verbraucht
-63 Tankstellen besucht
-4L Motorenöl nachgefüllt
-8L Scheibenwischerwasser verspritzt
-6 US-Bundesstaaten besucht (Californien, Nevada, Arizona, Utah, Oregon, Washington)
-3 Kanadische Provinzen bestaunt (Britisch Columbia, Alberta, Yukon)
-2.8 Qubikmeter Holz verbrannt
-30 Nudelsuppen gegessen (chicken flavour, Beef flavour)
-33 BigMac's verdrückt
-18 Cheesburger genossen
-16 Chickennuggets (zum chotzä gsi)
-34'534 Mücken mit dem Auto angefahren
-34'531 Mücken mit dem Auto getötet
-29 Mücken mit blosen Händen getötet
-4'334 Fotos geschossen
-6 Hechte gefangen
-viele Forellen gegessen
-eine "Hula-Hula-Figur" kaputt gemacht
-4 Vergnügungsparks besucht (4mal Six Flags Magic Mountain)
-...
-haufenweise Geld gebraucht
-haufenweise super Erfahrungen, Erinnerungen und Bekanntschaften gemacht!

Geil gsi!

Vielen Dank auch an alle fleissigen Bloglesern, ohne euch wäre das ganze gar nicht nötig gewesen. ;-p




Sonntag, 3. Juni 2012

Whitehorse

Ich bin nun an meinem nördlichsten Ziel angekommen Whithorse. Und wie ich bereits von einem Kanadier wusste, kann man da tatsächlich keine Weisse Pferde sehen.. komisch..
Whitehorse ist ziemlich gross aber nicht unbedingt schön. Viel schöner ist die Natur um Whitehorse. Ich unternahm eine Wanderung durch einen Cannyon, atemberaubend.
Im Hostel wurde mir dann ein kleiner Traum erfüllt, ich durfte in einem VW-Bus übernachten. Dazu lernte ich noch einen 68-Jährigen Schweizer kennen der mit seinem Kanu über 3800km auf einem Fluss zurücklegen wollte, leider kam er nicht zu seinem Vergnügen, dazu später.

Ich verlies Whitehorse und fuhr auf dem Alaska-Highway in Richtung Edmonton. Einmal mehr die Rockies.. Zauberhaft. Viele Tiere. Viele Seen. Ein Auto mit einem Kanu. Ein Auto mit einem Kanu? Das ist doch der Interlaker. Ich fragte Ihn warum er nicht auf dem Fluss sei. Unter wässerigen Augen musste er mir dann erzählen, dass er nach einer Probefahrt das Kanu alleine auf das Dach heben wollte.. Dabei passierte etwas ungesundes mit seinem Rücken. Ein Jahr vorbereitung für die Katze. Und als er mir dann noch sagte, dass es seine letze Chance war sich diesen Traum zu erfüllen wegen des alters, tat es auch mir etwas weh...

Ein paar Camping später kam ich bei der Null-Meilen-Stadt (Dort beginnt der Alaska Highway) an. Dawson Creek.
Ich fand etwas südlicher einen See mit einem Campingplatz. Ich genoss das Wetter und fischte was das Zeug hält. Mit einem kleinen Zwischenerfolg. Mein erster Northern Pike (der Hecht).

Nach dem grossen Erfolg der 1.Folge von Netz Natur, entschloss der Sender gleich noch eine 2. Folge zu drehen.

Ä Traim!




Sign Post Forest, der etwas andere Wald.


hmmm.. verlockendi 250 Pünkt uf dr Strass...

Lake Muncho, verschiedenste Farben... (gang usem Bild, ich wett dr See gseh,,)



Bei so einem Foto geht es auschliesslich darum die grösse des Fisches zu sehen.. das konnte ja der 14 jährige Mitfischer Josh nicht wissen.. Danke trotzdem! :)

Montag, 28. Mai 2012

Netz Natur


Prince Rupert. Wunderschön. Nach Rupert musste ich noch weiter nördlich, mein Navigationsgerät, Schludere, wollte mich zurück nach Prince George lotzen und von dort in Richtung Norden bringen. Ich tanzte zum ersten Mal nicht nach Ihrer "Pfeiffe" und nahm die 37N, welche fadengerade ans Ziel führt. Nach ein paar "Please make a legal U-Turn"'s verstummte sie dann doch noch... Vor der Einfahrt in diese berüchtigte Strasse ein Schild, "Check Your Fuel"!
Nach 170km puurer Natur, wusste ich dann auch warum ich den Benzinstand prüfen soll. Ich hatte Glück, Chräpfli2 kann auch mal hungern!
Das nächste Ziel in Stewart (Grenze zu Alaska) fuhr ich dann nur an, weil ich endlich wiedereinmal duschen wollte und somit ein Motel brauchte. Zu meinem Glück fand per Zufall auch noch der NHL Eastern Final statt, Jersey gewann gegen die Rangers und steht im StanleyCupFinale.
Zurück zur Fahrt nach Stewart. Das waren die eindrücklichsten 72km seit meiner Zeit in Kanada. Bären überall. Zuerst hielt ich bei jedem an, etwas Smalltalk, eins zwei Fotos und dann weiter zum nächsten Bär. Als dass dann nach dem 10ten Bär etwas mühsam wurde und der Gesprächsstoff ausging, fuhr ich nach einer Weile an einem Bären vorbei als wäre er ein Baum.

Netz Natur


Donnerstag, 24. Mai 2012

BÄREN-ACTION

Nach Osoyoos, wurde ich vor die Wahl gestellt, entweder nach Calgary und Edmonton zu fahren, langweilige Grossstädte zu betrachten, im Stau stehen, nach günstigen Hostels suchen ODER in Richtung Norden zu düsen, campen, Feuer machen, Essen fischen und mit Bären kämpfen.

Die kleine Abstimmung in meinem Kopf viel überraschend aus. Die absolute Mehrheit war für den Norden.

Whitehorse ist mein nächstes Ziel. Allerdings weiss ich dank einem Kanadier (einer der Väter) bereits jetzt schon, dass es, so komisch es auch klingen mag, dort noch nie ein "Weisses Pferd" gesichtet worden ist.
"Crazy, isn't it?"

Auf dem Weg zu Whitehorse, machte ich noch einen kleinen, wohl eher grösseren Abstecher nach Prince Rupert.
Und auf dieser Fahrt ist es passiert... ich musste den Ölstand überprüfen. Später sah ich noch einen Bären...

Wow einen Bären, das war ein riisiges Erlebnis. Ich konnte mit Chräpfli2 auf 3 Meter heran fahren, scheibe runter und eins, zwei verschwomene Fotos schiessen. Warum verschwommen? Als dieses wunderbare Tier mir auf einmal tief in die Augen schaute wurden meine Hände etwas zittrig.. und klar die Strasse war auch etwas unruhig..



mmmmh... heisses Wasser...



Da lauert er und ist bereit für den Angriff...

aber er widmete sich weiter seinen Blättern.

Prince Rupert.. einfach Traumhaft.

Osoyoos, in der Wüste Kanadas

Nachdem ich noch ein paar Tage in Vancouver verbracht hatte und meine Siblings verabschiedete, zog es mich wieder raus in die Wildniss.

Mein nächster Halt ist in der Wüste Kanada. Schön warm, habe ich mir sagen lassen. Als ich nach einigen Campings ändlich ein guter erwischt hatte, stellte ich mein Zelt auf und nahm bei gespürten 28°C in der Sonne ein kaltes Bad.

Als ich dann am späteren Abend mein Philadeliphia zärtlich auf das frischgeschnittenen Brot strich, quatschte mich einer meiner Nachbarn an. Er lud mich dann spontan zu einem Bier ein. Die Runde wurde immer grösser, bis dann ca. 40 Personen um ein Gas-Feuer sahsen, lecker Bierschen trinkten und über die Amerikaner spotteten.
Mein Abend endete mit Chapitan Morgan und 5 betrunkenen Familienvätern (4 davon waren Polizisten). Ich kroch in meinen Schlafsack und die Väter mussten noch ihre Freunde wecken...

Am nächsten Morgen siegten dann die Wolken gegen die Sonne, das Wasserskifahren, zu welchem ich eingelanden worden bin, fand leider nicht statt.
Ich packte meine sieben Sachen, ehhmm näi 6, und folgte der Sonne in Richtung Norden.

Die linken beiden Boote sind die meiner Nachbarn.

Das sind dann auch bereits alle Fotos... während dem Campen ist es schwierig die Kamera aufzuladen.

Mittwoch, 9. Mai 2012

Jasper Nationalpark - Schneeschock

Bei Sonnenstrahl sind wir im Jasper Nationalpark angekommen. Kurz die Aussicht genossen, machten wir uns sofort auf die Suche nach einem geeigneten Camping im Wald. Beim Eingang zum Camping wurden wir gleich mit den Regeln bombadiert. Keine Esswahren liegen lassen, keine Töpfe die einmal Esswaren enthielten stehen lassen, 22Uhr LiLö - für ein Bärenfreies Camping!
Nadin und Mellina stellten das Zelt. Der Freund der Schwester Nadin,Robert, guter Koch, zauberte innert kürze ein perfektes "Risotto" (läsä wiäners lisid). Perfekter Abend. Ich war übrigens für Feuer und Bier  zuständig, harte arbeit. ( By the way, während dem ich adä Sunnä hecklä und das schreibä, wird dinnä wieder kocht, ich bi wieder fiirs Fiir zuäständig. Und gerade musste ich den Stuhl verschieben, die Sonne verschwand hinter einem Baum......besser)


Das Feuer gelöscht, die Salami für die Bären-Action auf dem zelt platziert, krochen wir in den noch warmen Schlafsack... während der Nacht kletterten die Temperaturen kurzerhand ins Minus.. Schlafen, aufwachen, frieren, war der neue Ablauf der Nacht.


Am nächsten Morgen wurde gleich wieder Feuer zum Aufwärmen gemacht und ich ass meine mitlerweile eingeeiste Salami. Es war wohl auch für die Bären zu kalt.





Canyon in Jasper

Zugefrohrener See in Jasper

Der Fuchs...

Der Geisbock...


Da wir Alle von der letztigen Nacht noch ziemlich erschöpft waren, gönnten wir uns ein kleines Blockhaus in einer Waldlichtung. Dann genossen wir die letzten Sonnenstrahlen an einem kühlen Bier, beobachteten Kariboos beim Sonnen, Eichhörnchen beim Futtern und ich schrieb an meinem Blog.

Beweisfoto